Bernd Lafrenz ist seit 40 Jahren deutschlandweit unterwegs mit seinen Shakespeare Solo-Komödien und eilt von Erfolg zu Erfolg. Zu seinem 40-jährigen Jubiläum hat er sich etwas Besonderes ausgedacht was er an diesem Abend präsentierte. "Mit Shakespeare unterwegs" ist eine Homage an den meistgespielten Theaterautor der Welt. In kurzen Szenen aus dem Sommernachtstraum, aus King Lear, aus Richard III, natürlich aus Hamlet, aus McBeth und noch mehr Stücken zeigte Lafrenz seine ganze Bandbreite an Mimik, Gestik und Wortwitz und beeindruckte damit, wie mit minimalen Mitteln Veränderungen in einer Szene dargestellt werden können. Hält er den Kirschzweig oben, spricht Romeo zu Julia oben auf dem Balkon, ist der Zweig unten, spricht Julia. Einfach und genial oder einfach genial! Dazu gab es viele Informationen aus dem Leben des Autors, über das Londoner Globe-Theatre und über die Entstehung einiger Stücke.
Als Unterstützung hatte sich Bernd Lafrenz den Nyckelharpaspieler Thomas Roth dazu geholt, der seinem Ruf als einer der weltweit besten auf diesem Instrument absolut gerecht wurde. Er rundete das Ganze wunderbar mit seinem oft dezenten Spiel ab. Die Untermalung während Lafrenz Sonette rezitierte war einzigartig, während einiger Monologe erzeugte er mit dem schwedischen Instrument wahre Gänsehautstimmung, in einigen Spielszenen schlüpfte er sogar in eine Rolle und natürlich durfte er auch mit dem einen oder anderen Solo glänzen und begeistern. Die relativ unbekannte Nyckelharpa (auf deutsch übrigens: Schlüsselfidel) klang dabei mit ihren 16 Saiten fast wie ein ganzes Orchester und faszinierte die Zuhörer. Man hätte sich durchaus mehr von ihm gewünscht, aber er musste sich regiebedingt an diesem Abend mit der Bronzemedaille zufrieden geben. Gold ging eindeutig an William Shakespeare, Silber an Bernd Lafrenz.
Das begeisterte Publikum honorierte die Leistung der beiden Bühnenakteure auf jeden Fall mit lange anhaltendem Applaus und begutachtete und bestaunte anschließend ausführlich das außergewöhnliche Instrument von Thomas Roth, das dieser gerne präsentierte und nochmals zum Klingen brachte.
Vielleicht kommt er ja nochmal wieder ... allein ... und dann ...
Ein wahres Power-Duo agierte an diesem Mittwochabend im Foyer des Salmen und unterhielt das Publikum aufs vortrefflichste. Während Ansgar Hufnagel mit Worten (be) zauberte und seinem Ruf als "ungefährlichstem Rapper der Welt" gerecht wurde, (ver) zauberte Kiana Taiari das Publikum mit ihrer äußerst charmanten und humorvollen Art. Ansgars Texte und Rap-Songs glänzten mit Wortakrobatik und gingen allesamt total ans Herz, Kiana, als "Deutschlands beste Nachwuchszauberkünstlerin" geadelt, verstand es ganz hervorragend, ihre Zaubertricks zu präsentieren und zu "verkaufen". Ob mit dem Zauberwürfel, einer Banane (unter dem Einsatz von KI!), einem Würfelbecher oder mit Karten, obwohl man das Eine oder Andere schon gesehen hat, gelang es ihr, immer wieder ein neues verblüffendes Element hinzuzufügen. Den Trick, bei dem drei Ringe ineinander verschlungen werden kennt man z.B. zur Genüge, aber Kiana tat es mit drei (Ehe) Ringen aus dem Publikum! Es war einfach unglaublich und die Besucher waren restlos begeistert (von beiden Künstlern), was sie entsprechend mit einer großzügigen Spende in den herumgereichten Hut honorierten.
Manchmal passt einfach alles. Manchmal ist ein Abend nicht nur schön, sondern magisch. Und manchmal möchte man, dass ein Abend nie aufhört. Solch einen Abend konnten die Besucher an diesem Samstag erleben. Zwei bestens aufgelegte Künstler brachten das Publikum abwechselnd zum Lachen, zum Weinen, zum Toben, zum Staunen, zum Applaudieren, zum Singen, zum Tanzen. Huub Dutch, ein begnadeter Entertainer eröffnete den Abend ganz allein mit seinem Wäscheleinophon und seiner fantastischen Stimme mit einem Jazzevergreen, bevor sein kongenialer Partner (gefühlt 100 Mal während es Abends vorgestellt als: Herr Oettinger ... aus Baden-Württemberg) die Bühne betrat. Was folgte war ein Feuerwerk an mitreißender Jazz-Swing-Boogie-Latin-Musik mit intelligenten, fantasie- und humorvollen Texten, bei denen Chris Oettinger am Flügel sein ganzes phänomenales Können bewies und Huub Dutch Mal nach Louis Armstrong, Mal nach Charles Aznavour, Mal nach Paolo Conte klang und ein Stimmvolumen und eine Variabilität zeigte, die ihresgleichen suchen. Auf Englisch, Französisch, Italienisch und natürlich auf Deutsch sang er sich förmlich in die Herzen der Zuhörer, die bereitwillig und begeistert mittaten, wenn Huub sie animierte. Seine Zwischenmoderationen sprühten nur so vor Witz und Esprit und sein charmanter holländischer Akzent tat ein Übriges, sodass das Publikum ihm quasi zu Füßen lag. Die wunderbaren Songtexte waren voller Witz und überraschender Wendungen. Als Beispiel das Lied "Zwei Brieftauben", das damit beginnt, dass Huub kein Handy oder sonstige Geräte braucht um zu kommunizieren. Die Überraschung kommt im Refrain: er hat zwei Brieftauben auf seinem Balkon! Und als man sich vom Lachen erholt hat und schmunzelnd den weiteren Verlauf des Liedes verfolgt, macht Chris Oettinger, von dem die meisten Texte stammen, ganz am Schluss mit nur einer Zeile aus dem Ganzen ein herzzerreißendes Liebeslied, indem es heißt: die Tauben fliegen nur zu einem Ziel, nämlich: zu Dir!
Musikalisch bot das Duo eine bunte Vielfalt an Rhythmen und Melodien und während "Herr Oettinger" (aus Baden-Württemberg) meist am Flügel glänzte (kurz auch an der Ukulele), überzeugte Huub Dutch an Trompete, Kübelschlagzeug, "holländischer Vuvuzela" und natürlich mit seiner überragenden Stimme. Es war ein Genuss für Augen und Ohren und die Begeisterung wollte kein Ende nehmen, da das Publikum mit Standing Ovations Zugabe um Zugabe forderte. Man dachte, die Stimmung wäre nicht mehr zu toppen, als die beiden Künstler zu ihrer letzten Zugabe ansetzten, dem Leonard Bernstein Song "Somewhere" aus dem Musical "West Side Story". Mit unfassbarer Intensität interpretierten die beiden diesen Ausnahmesong in einer Weise, die absolut jedem im Saal Gänsehaut verursachte und rundeten damit einen Abend ab, der nicht besser hätte sein können. Ich bin froh und dankbar, dass ich dabei sein durfte!
Selten waren so viele Superlative angebracht, wie an diesem Abend. Auf ihre ganz eigene Art brachten die "Brüder" mit ihrem selbstgebastelten Radiosender "Radio Rüttelplatte" den gut gefüllten Salmensaal zu kochen. Ob das Beatles-Stones-Battle, das Stück zur Linderung ihres "Metal-Tourette" oder weitere Verballhornungen bekannten Tophits, die 4 Musiker glänzten nicht nur mit unglaubliche Musikalität und handwerklichem Können, sondern auch mit ihren komödiantischen Talenten, die Lachsalven durch den Saal jagten. Bei fast allen Stücken blieb keine Note auf der anderen und man fragte sich oft, wie sie es schafften, innerhalb eines Stückes so blitzschnell in ein anderes zu wechseln, um plötzlich wieder zurückzukommen um das nächste zu verballhornen. Alle waren sich einig, das ist Musik-Comedy vom Feinsten!
Lorenz Buchholz brillierte mit virtuosen Gitarrensoli und einem sehr angenehmen, ausgefeilten Sound, Zwillingsbruder Tilo glänzte am Schlagzeug und zeigte bei einigen tänzerischen Einlagen vollen Körpereinsatz, Bruder Coco beeindruckte mit seiner Vielfältigkeit an Gitarre, Mandoline, Akkordeon oder Mundharmonika und Roby Schaeffert legte mit seinen filigranen Basslinien eine solide Grundlage.
Sehr zur Erheiterung trugen auch die unzähligen eingespielten Jingles von Radio Rüttelplatte bei, die kein Auge trocken ließen.
Bei allem Spaß jedoch waren die Zuhörer insbesondere beeindruckt von den gesanglichen Fähigkeiten aller vier Musiker, die sie ganz ausdrücklich in einem herausragenden A-Capella-Medley zeigten und die insbesondere nach der Pause ihren Höhepunkt fanden, als die Truppe Mal eben Queens "Bohemian Rhapsody" in kompletter Länge und mindestens so gut wie das Original zu Gehör brachten.
Das Programm endete fulminant mit dem Klassiker aller Klassiker, Led Zeppelins "Stairway to heaven", aber selbstverständlich nicht in Originalfassung, sondern unter "Mitwirkung" diverser Stars, die die Strophen in ihrem eigenen Stil interpretierten. Köstlich Cocos Bob Dylan Parodie oder Tilo als Elvis oder Lorenz als Bob Marley oder oder oder ...
Selten war das Publikum so begeistert wie an diesem unvergesslichen Abend.
Nicht im Traum hätten wir gedacht, dass es so viele Quizbegierige in Hartheim und Umgebung gibt. Das Experiment mit unserem ersten Kneipenquiz war ein voller Erfolg. Das Foyer war komplett gefüllt mit gut gelaunten Gästen, die in 9 Teams um den Sieg quizzten. Der Moderator Klaus O. aus H. gab sein Bestes und spannte mit seinen Fragen den Bogen über unzählige Wissensgebiete. War die eine bei Harry Potter ahnungslos, gab es die Chance bei medizinischen Fragen zu glänzen, hatte der andere bei Musikfragen keinen Schimmer, wusste er wiederum in Erdkunde die richtigen Antworten. In entspannter Atmosphäre raufte man sich die (manchmal schon etwas dünner werdenden) Haare oder freute sich, wenn man eine Schätzfrage (fast) richtig hatte. Alle hatten eine supergute Zeit und nach gut 2 Stunden Kopfzerbrechen stand das Siegerteam fest: (wie könnte es anders sein) DIE ALLESWISSER, ein offenbar quizerfahrenes Team, das mit einer Freirunde Getränke belohnt wurde. Dass man nicht unbedingt eingespielt sein musste, zeigte das zusammengewürfelte Team KUNTERBUNT, das den zweiten Platz belegte.
Man war sich einig: das war nicht das letzte Kneipenquiz im Salmen!
(Das nächste ist schon geplant, am 6. Dezember wird es ein Nikolausquiz geben mit Fragen rund um Nikolaus und Weihnachten)
Ob am Saxophon, an der Klarinette, am Akkordeon oder am Klavier, Dr. Wim zog wieder einmal alle Register und begeisterte die Zuhörerschaft mit Evergreens und zauberhaften Melodien aus seinem reichhaltigen Repertoire an New Orleans Jazz. Seine launigen Ansagen und Geschichten zu den Stücken sind immer wieder eine Freude. Begleitet wurde er von Markus Faller, der sein enormes Können am Schlagzeug zeigte und den Beweis lieferte: ein Schlagzeug muss nicht laut gespielt werden, um gut zu klingen. Immer wieder zeigte er in atemberaubenden und abwechslungsreichen Soli seine große Klasse und überzeugte auch am Piano auf der ganzen Linie.
Zwei Meister ihres Faches zeigten all ihre Facetten von herrlichen Melodien wie etwa "Petit fleur" bis hin zu Gassenhauern wie "Oh when the saints" oder "Amen", bei denen das Publikum lautstark mitsang.
Es war ein herrlich unterhaltsamer Abend.
Mit vollem Körpereinsatz, einer herrlichen Mimik und mit unglaublichem Wortwitz unterhielt Martin Herrmann das Publikum und verursachte Zwerchfellerschütterungen am laufenden Band. Weit ab vom Mainstream aller selbsternannten Comedians und Kabarettisten hat sein Programm nicht nur Esprit und Charme, es ist intelligentes, mitreißendes Kabarett zu aktuellen wie auch älteren Themen. Dazu ist Herrmanns Gitarrenspiel ebenso lässig wie exzellent und die Texte seiner Songs treiben einem die Lachtränen in die Augen. In bester Tradition von Ulrich Roski trägt er seine Balladen vor, die nur so sprühen vor Geist und Witz. Ein weiterer Höhepunkt sind auch seine Tipps für alternative Weihnachtsgeschenke, aber die will ich hier gar nicht verraten. Man muss es einfach sehen!
Einen Abend mit Martin Herrmann vergisst man auf jeden Fall nicht so schnell.
Nicht nur hier, auch anderswo
fragt man: "Was machen die denn so?"
Ich sag' dann immer: "Hör' und staune:
die Rehats machen - gute Laune!"
Das war die Ankündigung und sie war kein bisschen übertrieben. Die vier jungen Freiburger Musiker (eine davon -in) hatten das Publikum vom ersten Song an im Griff. Die wunderbaren, meist mitreißenden, aber auch teils gefühlvollen Songs von Johannes "Jojo" Stang geschrieben haben einfach das gewisse Etwas. Eingängige Melodien, ein packender Rhythmus und die musikalischen Fähigkeiten der Band begeisterten das Publikum und gaben Anlass zu Beifallsstürmen. Michael Simon legte mit seinem einfühlsamen Schlagzeugspiel, immer auf den Punkt, die Grundlage und zeigte sich sehr variabel in seinem Spiel, Jojo mit seiner Akustikgitarre unterstützte ihn dabei in hervorragender Manier und gab oft das Tempo vor, Nadine Traoré, die "Tal Wilkenfeld von Freiburg" am Bass erfreute mit einem sehr soliden knorrigen Groove und herrlichen Schnörkeln an genau den richtigen Stellen und Reto Fessler veredelte das Ganze mit seiner außergewöhnlichen Gitarrenarbeit und einem wunderbar knurrigen Sound. Mal beeindruckte er ganz dezent und immer sehr melodiös im Hintergrund, aber dann auch wieder mit atemberaubenden Läufen und virtuosen Soli. Das Sahnehäubchen auf dem Ganzen war der (oft) zweistimmige Gesang von Jojo mit Nadine, die sich perfekt ergänzten und ein Gourmet-Menü für die Ohren boten. Zwei fantastische und sehr sympathische Stimmen. Launig und witzig führten Jojo und Nadine auch durchs Programm, geschickt immer wieder kleine Anekdötchen einflechtend und sich gegenseitig (verbal) die Bälle zuwerfend. Irgendwann bot Jojo den Zuschauern im Saal sogar an, zu ihnen auf die Bühne zu kommen, was zwei auch dankend annahmen und den weiteren Verlauf "hautnah" miterlebten.
Die meisten der wunderschönen Songs kamen wie gesagt aus der Feder von Jojo, aber hier und da flochten die Rehats auch Songs von anderen Künstlern ein, die sie natürlich auf ihre ganz eigene Weise interpretierten. So durfte Nadine bei "Jolene" von Dolly Parton oder "Rolling in the deep" von Adele solieren und dabei die ganze Bandbreite ihrer Hammerstimme zeigen.
Das (leider etwas spärliche) Publikum hatte jedenfalls viel Spaß, sang (wo gewünscht!) stimmgewaltig hie und da mit und erlebte auf jeden Fall einen tollen Abend der irgendwann eine Wiederholung verdient.
Zum dritten Poetry Slam im Salmen brachte Moderator Ansgar Hufnagel wieder vier außergewöhnliche junge Menschen mit. Mit ihren ausgefeilten Texten begeisterten, berührten und belustigten Marina, Cäcilia, (der letzte) Gerhard und Simon die Zuschauer und sorgten für einen wundervollen Abend im Foyer des Salmen, an dem das enthusiastische Publikum mit ihrem Applaus schließlich Marina als "Siegerin" kürte. Einen musikalischen Rahmen schaffte der Musiker Markus Klohr, der mit einigen seiner herrlichen Songs aus seinem Leben "berichtete".
Es sollte sich nur etwas mehr herumsprechen, was für ein besonderer so ein Poetry-Abend ist ...
Da war er wieder. Armin Sengbusch, Schriftsteller, Poet, Fotograf, Musiker, Kabarettist und zuvorderst: sehr sympathischer Mensch. Nachdem er 2022 "Depressionen leicht gemacht" hatte, ging es an diesem Abend hauptsächlich um seine jüngste Störung: ADHS (seine Erklärung: "Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Scheiße... mein Zeh juckt"). Auf seine unnachahmliche Weise schaffte er es (wieder), dem Abend sowohl Vorlesungscharakter zu geben als auch die Menschen zu unterhalten. Seine Einblicke in das, was in einem, man verzeihe mir die Verkürzung, ADHS-Kopf vorgeht, waren nicht nur lehrreich und erhellend, sondern manchmal auch schreiend komisch. Wichtig: ohne sich darüber lustig zu machen erklärte er die Probleme, die ADHS-Kinder, bzw. -Menschen haben und wie mühsam das den Alltag macht! Auch betonte er, dass Medikamente (Erwachsenen!) helfen könnten, aber letztendlich nur mühsames und knallhartes Training Hilfe bringt, wobei vor allem auch Eltern gefordert wären. Sein feiner, scharfsinniger Humor und seine Selbstironie wandelte so manchen besorgniserregenden Fakt in einen Gag um, der oft in einem ganz kurzem Nachsatz versteckt war und sehr subtil aber nachhaltig dazu beitrug, dem Ganzen die Schwere zu nehmen.
Der Spagat gelang hervorragend und seine eingestreuten selbstgeschriebenen Songs lockerten die Atmosphäre immer wieder auf und zeigten ihn auch als hervorragenden Gitarristen und ausdrucksstarken Sänger. Trotzdem gab es kaum Zeit, Atem zu holen, denn Armin Sengbuschs Sprechtempo forderte die Zuhörer aufs Äußerste und man wollte kein Wort verpassen. - Die Mischung aus Erklärungen im Plauderton, seinen Songs und vorgelesenen Texten war einfach perfekt. Selten haben psychische Störungen so viel Spaß gemacht.
Es gab allerdings noch einen Unterschied zum ersten Auftritt vor ein paar Jahren: am Ende forderten die Zuschauer (nur) zwei Zugaben, bevor sie zufrieden und mit viel "Gepäck" zum Nachdenken den Heimweg antraten. Letztes mal waren es drei ... aber Armin hat schon so vieles geschafft, er wird auch dies verkraften.
Das Stück, das das Leben im Seniorenheim "Abendsonne" karikiert war eine Steilvorlage für die erfahrene Truppe, die diese souverän verwandelte. Allein die skurrilen Kostüme und das sensationelle Makeup waren den Besuch Wert. Die Darstellung jedes einzelnen Heimbewohners war hervorragend umgesetzt, man hatte das Gefühl, da waren Profis auf der Bühne. Auch das "Personal" des Heimes (Oberschwester, Lehrling und BufDi) fügte sich nahtlos und sorgte für andauernde Bauchfellreizungen. Die Handlung des Stückes war fast nebensächlich, es ging um ein schlüpfriges Buch, eine Zerrung und viel mehr, denn allein die dargestellten Situationen und Personen waren einfach wunderbar. Das Publikum im voll besetzten Saal honorierte die Leistungen mit Lachsalven und immer wieder mit begeistertem Zwischenapplaus.
Bei all den überzeichneten Figuren des Stückes war es den Schauspielern ein Anliegen, dem Publikum klar zu sagen, dass sie sich mit dem Stück in keinster Weise über das Alter und dessen Nebenerscheinungen lustig machen wollten, sondern einfach nur unterhalten. - Was ihnen in absolut hervorragender Weise gelungen ist!
Zum zweiten Mal nahm Yves Macak im Salmen auf charmante Weise den Beruf des Erziehers, respektive der Erzieherin aufs Korn und auf die Schippe. Wer das Publikum zwei Stunden lang zum Lachen bringt, hat einen guten Job gemacht und Yves schaffte dies locker. Scheinbar ohne Luft zu holen redete er pausenlos äußerst engagiert und emotional, obwohl er zu Anfang ankündigte, sein Redetempo zu reduzieren. Kurz klappte dies, aber sehr bald nahm seine Berliner "Revolverschnauze" wieder "normales" Tempo an und die Gags purzelten nur so aus seinem Mund. Mit vollem Stimm- und Körpereinsatz parodierte er Kinder, Jugendliche, Eltern, Kolleginnen, Kollegen und machte vor nichts Halt. Ob Häkel-Heike, Jute-Jutta oder ein furchterregender Jugendliche in einer Berliner Brennpunkteinrichtung (der letztendlich nur das Töpfern erlernen wollte) oder eine Einrichtungsleiterin, Yves Macak stellte die Figuren unglaublich plastisch dar und erzählte Anekdote um Anekdote aus seinem langjährigen Berufsalltag, die man ihm alle uneingeschränkt abnahm. Fast jede oder jeder fand sich (mehr oder weniger) in der einen oder anderen Figur wieder, sei es beruflich, als Eltern oder einfach als Mensch.
Das zahlreich anwesende Fachpublikum wusste auf jeden Fall jederzeit, wovon er redete und honorierte seine Bemühungen mit lang anhaltendem Lachen und tosendem Applaus und erklatschte sich zwei Zugaben.
Tatsächlich war der Abend eine Fortbildung für alle Fachkräfte und für alle anderen ... einfach perfekte Unterhaltung!
Das Publikum genoss die fast zwei Stunden in vollen Zügen. Die Lieder wechselten von lustig über melancholisch zu ernst und wieder zurück, die Melodien glitten sanft in die Ohrmuscheln, die Arrangements waren wunderbar vielfältig und abwechslungsreich. Ebenso frisch und launig waren die Ansagen und Erzählungen zwischen den Liedern oder über deren Entstehung.
Es war einer der Abende, an die man noch lange denkt. An Textfragmente, an Sätze, an Aussagen, an Melodien ... ach ja und nicht zu vergessen den Brief seines Tintenstrahldruckers an ihn! - Lukas Meister ist ein Liedermacher wie er im Buche steht, ein ehrlicher bodenständiger Musiker, ein unglaublich kreativer Kopf, ein äußerst sympathischer Zeitgenosse, ein Mensch, der herrliche Melodien erfindet und spielt, ein Mensch dessen Texte das Publikum oft zum Lachen brachten, manchmal aber auch die ein oder andere Träne hervorriefen, ein hervorragender Gitarrist, ein versierter Pianist, ein mitreißender Bluesharpspieler, ein hervorragender Sänger, der vor Energie und Spielfreude strahlte, der auf der Bühne funkelte und leuchtete, dem man in jeder Sekunde anmerkte, dass er seinen Beruf liebt, einfach ein Meister: Lukas Meister!
Sie sind Dauerbrenner, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Wobei man heutzutage ja sagen muss: zwischen den Geschlechtern, so wie sie vor vielen Jahren existierten! Inzwischen gibt es ja immer mehr und schier täglich kommen neue hinzu ...
Sibylle und Glenn Langhorst beschränken sich (dankenswerterweise) auf Mann und Frau. Vor restlos ausverkauftem Haus präsentierten sie an diesem Abend zum ersten Mal ihr neues Programm "Männer, Frauen, Katastrophen". Für Sibylle Langhorst war es nicht nur die Premiere des Programms, sondern auch der erste Aufenthalt auf einer Comedybühne! Dementsprechend stieg das Lampenfieber kurzfristig auf über 40 Grad, fiel aber innerhalb kürzester Zeit auf Normaltemperatur und Sibylle und Glenn präsentierten zum großen Vergnügen des Publikums zahlreiche Studien und Untersuchungen zu Mann und Frau, die Mal verblüffend (Raucher greifen öfter zur Zigarette), Mal skurril (Blondinen machen Männer dumm) aber immer zwerchfellreizend daherkamen. Ein paar wenige Texthänger oder Ablaufverirrungen wurden von den Zuschauern großzügig übersehen, kurzerhand ins Programm eingebaut oder mit Applaus weggeklatscht.
Obwohl im ersten Teil des Programmes ein bisschen zahlenlastig, feuerten die beiden Pointe um Pointe auf die Zuschauer ab und schafften es, dass fast durchgehend (mindestens) ein Lacher zu hören war. Das aufmerksame und gut gelaunte Publikum erfuhr viele, viele Fakten, die man so noch nie gehört hatte und honorierte dies immer wieder mit Zwischenapplaus. Grandios waren jeweils die Interpretationen der beiden, die sie mit eigenen Erfahrungen und Stories anreicherten und mit ihrem Mix aus Fakten, Geschichten und Erfahrungen den Spagat zwischen Comedy und Infotainment ganz großartig schafften. Besonders locker wirkte das (Ehe-) Paar bei einigen ganz kleinen persönlichen Kabbeleien, die sicher noch ausbaufähig sind. Begeisterung riefen auch die Ausflüge in die 70-er-Jahre hervor, die mit Ausschnitten aus Werbefilmen oder dem "7. Sinn" für viele eine Zeitreise in ihre Jugend bedeuteten. Das Comedyduo arbeitete sich launig durch alle Themen und Klischees von Autofahren über Hochzeiten, von rationaler und alternativer Logik bis zu Kommunikation zwischen den Geschlechtern, die bekanntermaßen oft, ich formuliere Mal vorsichtig, "herausfordernd" ist. Glenn präsentierte sich auch als ganz passabler Rapper und die Anleitung von Sibylle, wie man seinen Mann "erzieht", ließ kein Auge trocken.
Am Ende gab es tosenden Applaus und selbstverständlich forderte das begeisterte Publikum eine Zugabe, die Glenn aus seinem letzten Soloprogramm gerne lieferte. Zu meiner persönlichen Freude erklärte er dabei nochmal den Unterschied zwischen dem weiblichen und dem männlichen Gehirn (Stichwort: Baumarkt!) der meiner Meinung nach genau so Wort für Wort in ein Lexikon und in Lehrbücher gehört.
Es war das fulminante Ende eines wunderbaren und unterhaltsamen Abends.
Schon das Video zum Einstieg vermittelte einen kleinen Eindruck von dem, was auf die Besucher des Salmen zu rollen sollte. Die Nordlicht-Show von Till Frömmel war so abwechslungsreich, rasant und wirbelig wie die Ostsee, an deren Küste der Künstler beheimatet ist. Die Besucher erlebten einen bestens aufgelegten jungen Mann der sein jugendliches Aussehen kokett einbrachte (um dessen tatsächliches Alter allseits wild spekuliert wurde) und der, mit allen Salzwassern gewaschen, nie um eine Antwort oder einen Gag den Zuschauern gegenüber verlegen war. Diese spielten eine wichtige Rolle, denn im Laufe des Abends holte Frömmel insgesamt fast ein Dutzend Zuschauer auf die Bühne, um mit ihnen in wilden Improvisationen Szenen zu spielen (wie z.B. einen Urlaubstag am Strand, einen typischer Tag im Berufsleben, ...).
Die Zuschauer hatten dabei mehr oder weniger zu tun und wurden zu Gehilfen für unglaubliche Zaubertricks, die der junge Künstler perfekt inszenierte und die den Abend durchzogen. Die Mischung aus absolut unaufdringlich eingesetzter Technik, Dampfplaudern, Mentalmagie und ich sage Mal "konventionellem" Zaubern war einzigartig und bot unzählige Facetten. Schlagfertig, charmant und gekonnt moderierte Till Frömmel die Show, erzählte aus seinem Leben, lernte neue Menschen kennen, die aus Orten kamen, die ihn sehr amüsierten (etwa Ballrechten-Dottingen) und plauderte ohne Punkt und Komma mit dem Publikum, das entweder auf der Bühne war, mit offenem Mund nur so staunte oder Lachtränen wegwischte. Und ohne dass man es gemerkt hatte, waren fast 3 Stunden vorbei. Till Frömmel live - MUSS man gesehen haben!!!
Endlich wieder Theater im Salmen! Der Zuspruch war unglaublich und die Zuschauer des restlos ausverkauften Theatersaals im Salmen genossen es, endlich wieder der Truppe aus Bremgarten zuschauen uns lauschen zu dürfen. Es handelt sich zwar ausschließlich um Laienschauspielerinnen und Schauspieler, aber wer da war merkte sehr schnell, dass diese "Laien" locker mit Profis mithalten konnten. Einen Vergleich mit z.B. der Alemannischen Bühne in Freiburg brauchen sie in keinster Weise zu scheuen. Mit viel Herzblut, ausdrucksstarker Mimik und mit vollem Körpereinsatz spielte die Gruppe das Stück von Walter Pfaus "Eine verrückte Familie".
Ob das zerstrittene Ehepaar Witzig, die neugierige Nachbarin, die vernachlässigte Hausfreundin, der respektlose Sohn, die zwei frechen Töchter, der fromme Herr Pfarrer oder last but not least, die verwirrte Oma und der Röcke-jagende Opa, alle gingen in ihren Rollen vollständig auf und verkörperten sie auf unvergleichliche Art, so dass es eine Freude war, den Agierenden zuzuschauen und ein Lacher jagte den nächsten.
Es war ein höchst vergnüglicher Abend, der Lust auf mehr von der Gruppe machte und der hinterher noch lange im Foyer nachhallte.