"Spielversprechend", so der Titel war ein bisschen anders als die bisherigen Programme. Etwas mehr Textbeiträge der wunderbaren Künstlerin als bisher, aber die hatten es in sich. Gestenreich und mit herrlicher Mimik hatte sie das Publikum von Anfang an fest im Griff, das sich willig durch den bunten Kabarettabend führen ließ und nicht mit Applaus für die skurrilen und unglaublich witzigen Nummern sparte. Ihre exakte Beobachtungsgabe und ihre pointierten Beschreibungen von Situationen trafen jedes Mal ins Schwarze. Immer wieder streute die sympathische Künstlerin Klavierstücke ein, bei denen sie ihre ganze Virtuosität am Flügel bewies, ob mit einer Jazz-Version der "Ballade pour Adeline", Queens "Don't stop me now" oder mit gefühlvollen Eigenkompositionen, die auch zwischendurch zum Träumen einluden. Anne Folgers herrlich witzigen Lieder forderten solche Lachpausen, die das Publikum dankbar annahm, um sich für die nächste Zwerchfellattacke zu rüsten. Dabei ist Anne Folgers feinsinniger Humor weit weg von Schenkelklopfer-Niveau, sie führt eher die feine Klinge, bei der es auch Mal eine Sekunde braucht, bis der Gag zündet. Intelligent und immer den Schalk im Nacken sprühte sie förmlich vor Spielfreude, ob bei ihrer Geschichte vom Hotel in Paderborn, ihrer Aufzählung von Männertypen oder der grandiosen Parodie auf die MPU (medizinisch-psychologische Untersuchung nach Führerscheinentzug), bei der das die Zuschauer gefordert waren und bei der kein Auge trocken blieb. Als Zugabe durfte natürlich auch ihre großartiges alter Ego, die Beauty-Influencerin Doremi Fasola, nicht fehlen, die das restlos begeisterte Publikum förmlich von den Stühlen riss. Hier kam nochmal ihre ganze Klasse und insbesondere ihre schauspielerische Ausbildung zum Tragen. - Anne Folger ... jederzeit gerne wieder! Und wenn sie irgendwo spielt: unbedingt hingehen!
The Shoo-Shoos in Hochform erlebten die zahlreichen Besucher des Salmen an diesem Abend. Nicht nur die drei bestens aufgelegten Damen mit ihren fantastischen Stimmen und die drei herausragenden Musiker, die (nur physisch) im Hintergrund brillierten, auch die Vielfalt an Kostümen, die Choreografien und nicht zuletzt die schauspielerischen Qualitäten trugen zu dem perfekten Abend bei. Die total abgefahrene (man kann es fast nicht anders sagen) Story, die keinen Vergleich mit James Bond zu fürchten braucht, war der rote Faden, der durch den Abend mit herrlicher Musik und grandiosen Spielszenen führte. Zum ersten Mal bestand der Abend auch aus zahlreichen selbstgeschriebenen Songs, die Philipp Kailer den Damen auf den Leib komponiert hat und die sich nahtlos in die Reihe der Evergreens und Hits bis hin zu einer grandiosen Version von Pink Floyds "Shine on you crazy diamond" einreihten. Hut ab vor dieser Leistung. Dass dabei der Spaß nicht zu kurz kam darf hier nicht verschwiegen werden, denn es gab viele skurrilen Einfälle, unerwartete Gags, kurz einfach viel zu Lachen.
Nebenbei war die sympathische Truppe zum siebten Mal im Salmen ... und sicher nicht zum letzten!
Es dauerte ziemlich genau eine Minute und der Saal des Salmen in Hartheim war "on fire". Mit einem ersten rasanten Boogie eröffnete Nico Brina am 1. Februar seine Show, um dann im Laufe der folgenden knapp 2 Stunden ein Feuerwerk an Boogie, Blues und Rock'n'Roll-Hits zu zelebrieren. Immer in perfektem Wechsel spielte der Schweizer Tastenzauberer eigene Stücke, wie "Born to be a Boogie-Man" oder "(Rock'n'Roll, Boogie and Blues) That's my way", Gassenhauer wie etwas "Stand by me" oder andere bekannte Hits, bei denen das aufmerksame Publikum große Textsicherheit, aber auch beeindruckende Stimmgewalt an den Tag legte, etwa bei "Hit the road Jack" oder auch langsamen Balladen wie "I can't help falling in love". Man konnte spüren, dass die Menschen regelrecht dankbar waren, bei vielen Stücken mitsingen zu können und auch Nico Brina war begeistert und beeindruckt. Schweißtreibend und kaum den Applaus abwartend sprühte der Künstler vor Spielfreude und seine verschmitzten und witzigen Ansagen in sympathischem Schyzerdütsch trugen zur hervorragenden Stimmung bei. Seine linke Hand schien völlig unabhängig vom Rest des Körpers zu sein und pumpte unaufhörlich und zuverlässig die Basslinien, während die rechte auf den 88 Tasten regelrecht spazieren ging und herrliche Melodien und perlende Soli erzeugte. Dazu kam die hervorragende und einschmeichelnde Stimme des Schweizers, die ihn von vielen seiner Zunft abhebt und die einen sanften Blues ebenso authentisch wie einen treibenden Rock'n'Roll spielend meistert.
Dass er nicht nur ein bisschen aussieht wie Elvis, sondern auch dessen Hüftschwung bestens beherrscht, zeigt Brina bei einigen Songs des "King", vergaß dabei aber auch nicht sein komödiantisches Talent, das die Leute immer wieder zum Lachen brachte. Ein Entertainer durch und durch! So mancher Zuschauer schielte verstohlen auf die Hände des Künstlers und man konnte ihre Frage fast ahnen: Hat der wirklich nur 10 Finger? Insbesondere am Ende, als er das Programm mit seinem "High Speed Boogie", beendete, mit dem er es ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft hat (608 Anschläge der linken Hand pro Minute) konnte man nur ungläubig und mit offenem Mund dasitzen und staunen, mit welcher Geschwindigkeit, aber auch mit welcher Präzision der Schweizer seine Stücke spielt. Als Brina nach seinem Konzert das Foyer betrat, zeigten die Anwesenden ihre Begeisterung nochmal mit einem tosenden Applaus für den Künstler.
Silvester war schon längst vorbei, was Philipp Weber jedoch nicht davon abhielt, im voll besetzten Salmensaal ein Feuerwerk an Pointen abzubrennen, das man so noch nicht erlebt hatte. Die Besucher hielten sich die Bäuche vor Lachen und im Minutentakt brandete Szenenapplaus durch den Saal, als sich der Comedian und Kabarettist mit unfassbarer Geschwindigkeit und höchster Detailgenauigkeit über unsere Essgewohnheiten, über Diäten, über die Tricks der Lebensmittelindustrie oder über Vorurteile bezüglich Essen ausließ. Mit hoher pädagogischer Geschicklichkeit und ohne erhobenen Zeigefinger räumte er mit einigen Lebensmittel-Legenden auf und hielt dem Publikum den Spiegel vor. Das Programm war eine höchst vergnügliche Lehrstunde über Essgewohnheiten, neue Zivilisationskrankheiten wie Lebensmittelunverträglichkeiten und dem Umgang mit "gesundem" Essen. Kaum ein Thema bei dem nicht jeder einen Teil von sich selbst erkannte, aber so auf den Punkt gebracht und mit einer unglaublichen Gagdichte präsentiert. Der Künstler war so in Fahrt (und selbst überrascht), dass er erst nach 70 Minuten eine Pause einlegte!
Herrlich amüsant seine Scharmützel mit einzelnen Zuschauern in der ersten Reihe, aber noch beeindruckender war die Professionalität, mit der er auf "Störungen" oder auf Zwischenrufe reagierte, die er allesamt, teils als running Gags, in sein Programm einwebte, als gehörten sie dazu. Nach fast zwei Stunden erreichte der rote Faden des Programms (die Einladung dreier Freunde zum Essen) sein Ende und während jene im Krankenhaus endeten, lag das Publikum vor Lachen auf den Sitzen und Philipp Weber zu Füßen. - Es gab noch eine kleine Zugabe aus dem Programm "KI - künstliche Idioten", das Philipp Weber 2023 im Salmen präsentiert hatte und dann bat der Künstler um einen letzten Applaus, nicht für sich, sondern all die ehrenamtlichen Helfer des Salmen.
Die Begeisterung kannte keine Grenzen und schon jetzt gibt es unzählige Anfragen nach einem weiteren Auftritt des Künstlers ... der natürlich längst unter Dach und Fach ist!
(2026 wird Philipp Weber das Nachfolgeprogramm von "FUTTER" spielen: "DURST - Warten auf Merlot"!).